Weather-Basic-Care -- D E M O
Blick aufs Wetter von Baden-Württemberg und Deutschland
Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellt.
Heute ist Dienstag, 25. November 2025 - 22:12 Uhr
Synoptische Übersicht - Mittelfrist
ausgegeben am Dienstag, den 25.11.2025 um 10.30 UTC
Wechselhaft und vielfach ziemlich mild. Im Südosten kälter und zum Samstag Glatteisgefahr.
Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 02.12.2025
Der Beginn der Mittelfrist am kommenden Freitag bringt eine wettertechnische Zweiteilung über Deutschland. Im Südosten hält sich der Einfluss einer Hochdruckzone, die von Frankreich bis Osteuropa verläuft, sonst kommt vor einem Langwellentrog über dem Nordatlantik eine südwestliche Strömung auf. Ein schleifendes Frontensystem sorgt im Nordwesten für Regenwolken und an der See und im Bergland für etwas Wind. Über der Südosthälfte überwiegt eine Mischung aus Nebel, Hochnebel und Aufheiterungen. In der kalten Grundschicht gibt es gebietsweise Dauerfrost, während im Nordwesten +8°C möglich sind. Am Samstag weitet sich der Trog über Deutschland aus. An einem Tiefausläufer greifen schon in der Nacht zuvor Niederschläge bis in den Südosten aus, die zunächst als Regen, in der bodennahen Frostluft über dem Südosten als gefrierender Regen mit Glatteis fallen. Das Anheben der Kaltluftschicht und der Trog lassen die Niederschläge später teilweise als Schnee fallen. Mangels Durchmischung, da sich hinter dem Tiefausläufer rasch wieder Zwischenhocheinfluss einstellt, kann sich die kalte Luft im Südosten teilweise tagsüber noch halten mit Dauerfrost. Im Westen und Nordwesten sind bei auf westliche Richtungen drehender Strömung und Auflockerungen nahe 10°C drin. Am Sonntag wird der Trog über Westeuropa von der Entwicklung stromaufwärts eingeholt und massive Warmluftadvektion vor den nächsten Sturmtiefs schütten ihn quasi zu. Die Reste nähern sich und mit ihnen ein kleinräumiges Tief, das auf Nordwestdeutschland übergreifen kann. Es bleibt dabei wolkenreich, unbeständig und die Niederschläge fallen im höheren Bergland teilweise als Schnee. Am Montag und Dienstag scheinen sich die Abläufe der aktuellen Woche zu wiederholen. Im Südosten kann sich bei schwachem Hochdruckeinfluss die Grundschicht regenerieren und abkühlen. Ansonsten deutet vieles auf eine südwestliche bis westliche Strömung mit Tiefausläufern und gebietsweise Regen sowie milden Temperaturen hin.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Aus Sicht der Konsistenz wird die Prognose vor allem zum Wochenende unsicher, wenn zunächst die Tiefausläufer übergreifen und dann das mögliche Tief. Vor allem die Phase und Intensität der Niederschläge zum Samstag sind unsicher. Der letzte Lauf hat beschleunigt und die Niederschläge etwas intensiviert, sodass die Wahrscheinlichkeit für eine Glatteislage im Südosten steigt. Ob und wo zum Sonntag das kleine Tief folgt, darüber kann nur spekuliert werden. Die letzten Läufe berechnen es bei unsicherer Zugbahn, aber insgesamt nicht mehr sonderlich stark, weil schon ziemlich genau unter dem Höhentrog gelegen.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Auf die genannten Schwierigkeiten bei der Simulation der Entwicklung stoßen auch die anderen Globalmodelle. Die meisten Modelle haben aber den Niederschlag Samstag früh im Südosten und da auch die bodennahe Kaltluft da ist, wäre Glatteis in jedem Fall eine Option. Nur das GFS lässt die schleifende Front über der Mitte soweit zerbröseln, dass im Südosten so gut wie kein Niederschlag ankommt. Das Tief zum Sonntag wird in allen Lösungen unterschiedlich berechnet. Eine nähere Diskussion darüber erübrigt sich.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Ensembles stützen anhand der Rauchfahnen die beschriebene Entwicklung weitgehend. Die Kurven fächern vor allem nächste Woche etwas stärker auf. Die Kurven des Hauptlaufs für Geopotential 500 hPa und Temperatur 850 hPa liegen nächste Woche eher am oberen Rand der Ensembles, sodass das geschehen Troglastiger und unbeständiger ausfallen kann, als im Hauptlauf.
Die 4 Cluster für Freitag und Samstag weisen keine großen Unterschiede bei uns auf. Von Sonntag bis Dienstag werden 2 Cluster gebildet mit dem Hauptlauf in Cluster 2, 23 Member. Beide werden in NAO+ sortiert. Sie weisen leichte Unterschiede in Ausprägung und Phase der kurzen Wellen auf, die Abweichungen halten sich in Grenzen. In der erweiterten Mittelfrist wird das Lösungsspektrum größer. In den 4 Clustern überwiegen zyklonale Lösungen auf der Vorderseite von Trögen über Westeuropa.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
In der Nacht zum Samstag und Samstagvormittag ist im Süden und Südosten gebietsweise Glatteis möglich. Die letzten Läufe simulieren stärker in diese Richtung. Auch die Probabilistik stützt die Aussagen. Die Temperatur und die Niederschlagsmengen (mehrere mm gefrierend) deuten die Möglichkeit für Unwetter an. Ansonsten gibt es an/über der Nordsee die Möglichkeit für stürmische Böen, im höheren Bergland sind Sturmböen nicht ausgeschlossen.
Basis für Mittelfristvorhersage Mos Mix, IFS und ENS
VBZ Offenbach / Dipl.Met. Bernd Zeuschner